Wir über uns

Die Innung des Kfz-Gewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus

Wir, die Innung des Kfz-Gewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus, sind ein freiwilliger Zusammenschluss von über 150 Kfz-Meisterbetrieben aus dem Landkreis Rheingau-Taunus und der Landeshauptstadt Wiesbaden. Die Innung des Kfz-Gewerbes ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Ihre Innung ist für Sie da:

  • Wir setzen uns für die gewerblichen und politischen Interessen unserer Mitglieder ein.
  • Wir beraten und betreuen unsere Mitgliedsfirmen in Rechts- und betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten.
  • Neue Gesetze, technische Innovationen, neue Werkstoffe – wir halten unsere Mitgliedsfirmen immer auf dem neuesten Stand.
  • Es gehört zu unseren hoheitlichen Aufgaben, unsere Betriebe bei der Durchführung der Abgasuntersuchung (AU), der Abgasuntersuchung für Krafträder (AUK), der Gasanlagenprüfung (GAP), der Gassystemeinbauprüfung (GSP), der Sicherheitsprüfung (SP) und bei der Einrichtung einer Altfahrzeug-Annahmestelle zu betreuen.
  • Eine wichtige Aufgabe für uns ist die Bekämpfung der Schwarzarbeit. Wir versuchen das Unrechtsbewusstsein zu schärfen und schützen durch vielfältige Initiativen gegen Schwarzarbeit die Arbeitsplätze und Betriebe.
  • Wir werben Nachwuchs, um den Betrieben geeignete Fachkräfte zu sichern (Ausbildungsberufe).
  • Wir betreiben intensiv Öffentlichkeitsarbeit und Werbung. Dadurch verbessern wir das Image der Kfz-Branche gezielt in unserem Einzugsbereich und darüber hinaus.
  • Zur außergerichtlichen Beilegung von Streitigkeiten zwischen Kunden und jeweiligen Kfz-Mitgliedsbetrieb haben wir eine Schiedsstelle unter Mitwirkung des ADAC und eines neutralen Kfz-Sachverständigen eingerichtet. Hier vermitteln wir in fairer Art und Weise zwischen den Parteien und vermeiden so gerichtliche Auseinandersetzungen.

Vorstand der Innung des Kfz-Gewerbes

Harald Flackus
Obermeister
Miroslav Ninkovic
stv. Obermeister
Cornelia Bruns
stv. Obermeisterin
Oliver Hermansky
Beisitzer
Patrick Haese
Beisitzer (Handelsbeauftragter)

Geschichte

Lesen Sie auf dieser Seite alles über die Geschichte der heutigen Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus sowie über das allgemeine Kraftfahrzeuggewerbe in Deutschland.

4. Juli: In Wiesbaden wird die „Handwerkerinnung für das Kraftfahrzeugreparateure-, Autoelektriker-, Vulkaniseure-Handwerk“ gegründet. Ihr gehören unter anderen Schlosser, Schmiede und Dreher an. Der damalige Innungsbezirk umfasst Wiesbaden, den Rheingau-Kreis, die Kreise St. Goarshausen, Untertaunus und Main-Taunus. Bereits ein Jahr später hat die Organisation gut 90 Mitglieder. Männer der ersten Stunde sind Conrad Lied, der auch zum Gründungsobermeister gewählt wird und 20 Jahre im Amt bleibt, Wilhelm Horz, Hermann Liebold senior, Wilhelm Meyer, Karl Nicodemus und Josef Stößer – Namen, die zum Teil in Wiesbaden noch heute stadtbekannt sind.

Von Anfang an ist es das Bestreben der Innung, die Qualität der Werkstätten zu heben sowie für eine gute Berufsaus- und weiterbildung zu sorgen. Seinerzeit wird eine gebrochene Blattfeder noch kurzerhand aus Bandstahl geschmiedet, eine Autoinspektion dauert sechs bis sieben Stunden. Fahrzeuge, deren Bremse auf sämtliche Räder wirkt, müssen zur „Warnung“ an nachfolgende Verkehrsteilnehmer am Heck eine gut sichtbare „4“ tragen.

Der Zweite Weltkrieg unterbricht die steile Aufwärtsentwicklung der Automobilbranche. Privatfahrzeuge werden staatlicherseits eingezogen, Treibstoff wird knapp. Aber die Innovationskraft des Kfz-Handwerks ist ungebrochen: Verbrennungsmotoren werden mit Holzvergasern ausgestattet, die Wiesbadener städtischen Omnibusse auf Leuchtgasbetrieb umgerüstet.

In der Nachkriegszeit ist allüberall Wiederaufbau angesagt. Die Kfz-Betriebe müssen ihre großenteils zerstörten Werkstätten herrichten, Autowracks werden in mühevoller Kleinarbeit fahrbereit gemacht. Am wichtigsten ist wohl die Wiederherstellung von Transportfahrzeugen – nicht zuletzt um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Es bilden sich zwei Branchenorganisationen: Ende September 1947 wird in Essen der Verband des Kraftfahrzeug-Handels und -Gewerbes ins Leben gerufen, im norddeutschen Peine formiert sich im April 1948 die Arbeitsgemeinschaft für das Kraftfahrzeughandwerk, deren Sitz ein Jahr später nach Wiesbaden verlegt wird. Beide Organisationen arbeiten aufgrund gemeinsamer Interessenlage auf vielen Gebieten zusammen.

Die Motorisierungswelle rollt an, der Erfindungsreichtum kennt keine Grenzen und bringt skurrile wie erschwingliche Automodelle hervor, etwa das Goggomobil, die Isetta oder den Janus, in dem die hinteren Passagiere mit dem Rücken zum Fahrer sitzen. Inzwischen gibt es den in Frankfurt am Main ansässigen ZDK (Zentralverband des Kraftfahrzeughandels- und -gewerbes) und in Wiesbaden den ZVK (Zentralverband des Kraftfahrzeughandwerks). Beide werden später fusionieren. Mit der 1953 erlassenen neuen Handwerksordnung bekommen die Innungen wesentlich mehr gesellschaftliches Gewicht: Sie sind nun Körperschaften des öffentlichen Rechts, erhalten wichtige Selbstverwaltungsaufgaben, ihnen obliegt jetzt das Lehrlingswesen. Der Meistertitel oder „Große Befähigungsnachweis“ wird zur Voraussetzung für Betriebsführung und Ausbildung.

Der Kraftverkehr vor allem in den Städten schwillt enorm an und nun macht man sich ernsthafte Gedanken um die Verkehrssicherheit. Ein Ausdruck dessen ist die 1956 eingeführte Pflicht zur Hauptuntersuchung (HU). Erstmals werden Kfz-Beleuchtungswochen durchgeführt, die heute als bundesweiter „Licht-Test“ im Spätherbst eine Institution sind. Im Zeichen zunehmender Technisierung und Spezialisierung verschwindet der Kfz-Schlosser aus dem Portfolio der Autoberufe.

Ab 1960 gibt es die Prüfplakette für die bestandene Hauptuntersuchung eines Kraftfahrzeugs. Im Jahr 1965 führt die Kfz-Innung Wiesbaden-Rheingau-Taunus die Überbetriebliche Unterweisung (ÜlU) für Lehrlinge ein. Deutschlandweit kommt erstmals so etwas wie ein Service-Gedanke auf, die Verkehrserziehung gewinnt breiteren Raum („Der 7. Sinn“), gegen Ende des Jahrzehnts kommen Automatikgurte mit Einhandbedienung auf den Markt.

Im württembergischen Calw wird eine Bildungsstätte für Nachwuchs-Unternehmer eingerichtet. Hier und im niedersächsischen Northeim entstehen schließlich Bundesfachschulen des Kfz-Gewerbes, an denen ein Abschluss in Betriebswirtschaft erlangt werden kann.

1973/74 droht die Ölkrise auch auf Deutschland verheerende Wirkung zu entfalten. Immerhin an vier Sonntagen wird das Befahren von Bundesautobahnen untersagt. Bereits 1972 war im Land der Höchststand von fast 21.000 Verkehrstoten erreicht worden. Schiedsstellen für Reparaturfälle und Einsprüche von Gebrauchtwagenkäufern werden eingerichtet. 1978 schließen sich ZDK und ZVK wiederum zum ZDK zusammen, der ausgeschrieben „Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe“ heißt und seine Geschäftsstelle bald in Bonn bezieht. Handel und Werkstattwesen sind nun auch ganz offiziell eins. De facto waren in den allermeisten Betrieben beide Sparten längst zusammengeführt worden

Zunehmend wirkt sich das wachsende Umweltbewusstsein auch auf die Kfz-Branche aus. Autos fahren nun mit Katalysatoren und sie werden der Abgassonderuntersuchung (ASU, später AU) unterzogen. 1985 tritt auf EG-Ebene die GVO (Gruppenfreistellungs-Verordnung) in Kraft, sie wird zu einer Art „Grundgesetz des Automobilhändler-Vertrags“ und regelt das Verhältnis zwischen Automobilherstellern und -händlern; Ende des folgenden Jahrzehnts erfolgt ihre Modifizierung in wesentlichen Punkten.

Am 30. Oktober 1990 schließen sich West- und Ost-ZDK im Zuge der deutschen Wiedervereinigung zusammen. Die hiesige Kfz-Innung knüpft in der Folgezeit erste Kontakte zu den Kollegen in der Oberlausitz. In der Heimat startet sie so richtig durch. Möglich wird dies nicht zuletzt durch die Gründung der GFK – Gesellschaft zur Förderung des Kfz-Gewerbes mbH Wiesbaden-Rheingau-Taunus – Anfang 1994. Sie bildet die Grundlage für alle finanziellen Abwicklungen im Rahmen der Innungsarbeit. Im Mai des Vorjahres findet zum ersten Mal die von der Innung initiierte, geplante und durchgeführte AUMOSA – Automobile Erlebniswelt in den Wiesbadener Rhein-Main-Hallen statt. Die beim allgemeinen Publikum beliebte Veranstaltung wird allerdings nur zwei Mal aufgelegt. Auf die AUMOSA folgt ab 1998 die Gebrauchtwagenausstellung bei der BIGA – Biebricher Industrie- und Gewerbe-Ausstellung, wo zu Spitzenzeiten rund 100 Fahrzeuge gezeigt werden.

Die Neujahrsempfänge der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Wiesbaden-Rheingau-Taunus – wie sie sich hochoffiziell nennt – sind bald hoch angesehen und haben prominente Gäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Ein weiteres Zeichen hoher Wertschätzung: Die Kfz-Innung wird Trägerin der Innungskrankenkasse (IKK) Rhein-Main. In puncto Ausbildung wird ein Meilenstein gesetzt: Die Innung führt 1995 Einstellungstests für Lehrstellenbewerber ein. Diese Maßnahme soll junge Berufseinsteiger wie Betriebe vor einem späteren bösen Erwachen schützen – und tut es auch. Mit großem Engagement nimmt die Innung ab 1998 an der neugeschaffenen Ausbildungsmesse in Wiesbaden teil.

2001 beginnt die Erfolgsstory für die Kfz-Innung Wiesbaden-Rheingau-Taunus schlechthin: Es ist das Premierenjahr der WAA – Wiesbadener Automobil-Ausstellung. Zunächst als zartes Pflänzchen mit einer überschaubaren Zahl von Neuwagen in der Fußgängerzone zwischen Rhein- und Luisenstraße angesiedelt, wird bald repräsentativ auf die gesamte Strecke der Rue zwischen Bowling Green und Friedrichstraße umgezogen. Auch hier verweilen die inzwischen zahlreichen Autohäuser nicht lange, der endgültige, perfekte Standort liegt schon fast in Sichtweite – es ist der Schlossplatz im Herzen der Landeshauptstadt.

Im Oktober 2005 führt die Innung eine vielbeachtete Licht-Test-Aktion auf dem Luisenplatz in Wiesbaden durch. Ehrenobermeister Willi Göller erhält anlässlich seines 80. Geburtstags 2006 die Ehrenmedaille der Handwerkskammer Wiesbaden. Im selben Jahr wird ein junger Sonnenberger als „Botschafter für Mobilität und Sicherheit“ ausgezeichnet; er zählt nun laut Veranstaltern der Aktion zu den 50 besten Autofahrern Deutschlands. Ab März 2007 hat sich die Innungsgeschäftsstelle mit der Ausgabe von Feinstaubplaketten an die Kfz-Betriebe zu befassen. Ausbildung wird in der High-Tech-Branche Auto immer wichtiger. Neue Berufsbilder kommen hinzu, lösen alte ab. An die Stelle von Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker tritt der Kfz-Mechatroniker, die Sparte Automobilkaufmann/-kauffrau weist darauf hin, dass das Kfz-Gewerbe weit mehr als den technischen Bereich umfasst. Immer mehr junge Frauen ergreifen einen Kfz-Beruf und werden nicht selten – auch bei den Mechatronikern – Prüfungsbeste. Die feierlichen Freisprechungsfeiern der Innung im Festsaal der Casino-Gesellschaft, im neu konzipierten Museum und im Meistersaal der Handwerkskammer sind bester Beleg für die Ausbildungsstärke des Kraftfahrzeuggewerbes.

2009: Die Umwelt(„Abwrack“)prämie katapultiert die Umsätze der Autohäuser in ungeahnte Höhen. Mit ihrem Auslaufen kommt die vorausgeahnte Verkaufsdelle, aber die Branche stabilisiert sich schnell.

Die WAA, die im März 2010 zum 13. Mal stattfindet, hat sich zu einem Fixpunkt im Wiesbadener Veranstaltungsleben und zum vielbesuchten Auto-Event des Jahres für die gesamte Region entwickelt. Zwei Mal pro Jahr – als fester, zentraler Bestandteil des Ostermarkts und des Stadtfests Ende September – zeigen mehr als 20 Händler weit über 150 Fahrzeuge, ausschließlich brandneue Modelle. Und es wird nicht nur geschaut und sich informiert, sondern auch vor Ort gekauft.

Mehr denn je ist die Innung mit der Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben betraut: Zurzeit betreut und kontrolliert sie insgesamt 172 Betriebe bezüglich Abgasuntersuchung (AU), Abgasuntersuchung an Krafträdern (AUK), Sicherheitsprüfung (SP), Einbau von Gasnachrüstsystemen (GSP) und Gasanlagenprüfung (GAP).

Verbandsstruktur

Die Organisation im Deutschen Kraftfahrzeuggewerbe

Der Verband des Deutschen Kfz-Gewerbes vertritt die Interessen seiner Mitglieder auf nationaler Ebene. International vertritt CECRA (Conseil Européen du Commerce et de la Réparation Automobiles) http://www.cecra.eu die Interessen.

Dem Verband Deutsches Kfz-Gewerbe gehören 14 Landesverbände und 37 Fabrikatsvereinigungen an. In den Landesverbänden sind wiederum 237 Innungen organisiert, in denen ca. 38.500 Betriebe Mitglied sind.

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